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Leichtbau

Leichtbaukompetenz aus Sachsen

Leichtbaukompetenz aus Sachsen
Leichtbaukompetenz aus Sachsen
Entwickelt in Dresden. Carbon-Aluminium-Felge als Prototyp für Omnibusse. Foto: TUD-IUK

Innovative Produkte und Technologien für Mobilität und mehr. Von der Werkstoffentwicklung über die Konstruktion bis hin zur Qualitätsprüfung – sächsische Unternehmen und Forschungseinrichtungen bieten die nötigen Kompetenzen für die gesamte Wertschöpfungskette im Leichtbau an und sind hier weltweit führend.

Führende Forschungszentren

Mit dem „Leichtbau-Campus“ des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) an der Technischen Universität Dresden und dem Bundesexzellenz-Cluster „MERGE – Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen“ an der Technischen Universität Chemnitz verfügt Sachsen über zwei der größten Leichtbau-Forschungszentren Europas.

Automobile Leichtgewichte

Wohin die Reise führt? In eine leichtere und nachhaltigere Zukunft.

Rund und leicht läuft es in Kesselsdorf bei Dresden. Hier hat ein Joint-Venture von ThyssenKrupp und dem Institut ILK der TU Dresden eine Weltneuheit entwickelt – einzigartige Leichtbaufelgen, die vor allem für Elektro- und Hybridbusse im ÖPNV zum Einsatz kommen sollen. Durch den Einsatz von in Mischbauweise aus Aluminium und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) hergestellten Leichtbaufelgen, kann ein Bus etwa 200 bis 250 Kilogramm Gewicht verlieren.  Derzeit läuft der Aufbau der Pilotproduktion.

Die BENSELER Beschichtungen Sachsen GmbH & Co. KG in Frankenberg unterstützt den automobilen Leichtbau für die neue i-Generation von BMW, die in Leipzig produziert wird, im buchstäblichen Sinne „oberflächlich“. Die Unterbodenkonstruktion von BMW i3 und i8 besteht aus Aluminium-Strangpressprofilen und -Druckgussteilen; ein Mischbau, der besondere Anforderungen an den Korrosionsschutz stellt. Gelöst haben die sächsischen Experten die Aufgabe mithilfe eines Tauchlackierungs-Verfahrens, das auf die verschiedenen Legierungen abgestimmt ist. Dank dieser Beschichtungsvariante können die Aluminiumrahmen im BMW-Werk in Leipzig direkt mit der Carbon-Karosserie verklebt werden.

Leichtbau für die Luftfahrt

Ganz hoch hinaus schaffen es die Produkte der Dresdner Firma EAST-4D® Carbon Technology GmbH. EAST-4D-Produkte fliegen mit in zahlreichen Modellen von Boeing, Bombardier und Gulfstream. Ein Highlight ist der CFK-Triebwerkseinlaufkegel für den Airbus A350 XWB900. Dieser wird nicht wie üblich geformt oder gegossen, sondern gewickelt und dann mit Spezialharz übergossen. Die dabei entstehenden Bauteile sind nicht nur leicht, sondern auch extrem belastbar.

Durch den Einsatz von in Mischbauweise aus Aluminium und CFK hergestellten Leichtbaufelgen kann ein Bus etwa 200 bis 250 Kilogramm Gewicht verlieren.

Ohne die Leichtbaukomponenten der EFW – Elbe Flugzeugwerke GmbH wiederum wären Airbus-Flugzeuge buchstäblich bodenlos. EFW ist ein Unternehmen der ST Aerospace- und Airbus-Konzerne und Kompetenzträger für die Entwicklung und Produktion von ebenen Verbundkomponenten aus Papierwaben und Kohle-/Glasfasermaterialien für alle Airbus-Modelle.

Vielfältige Anwendungen

Die FIBER-TECH Products GmbH aus Chemnitz stellt individuelle Bauteile aus Faser-/Keramik-Verbundwerkstoffen her; unter anderem Rotorblätter für Windkraftanlagen oder Elemente für verbesserte Akustik, wie sie in der Deutschen Staatsoper in Berlin zum Einsatz kommen.

Fertigungstechnologien für den Leichtbau

Auch das Know-how der sächsischen Maschinen- und Anlagenbauer ist einzigartig. So hat ThyssenKrupp in Dresden seine CFK-Entwicklungsaktivitäten im TechCenter Carbon Composites nahe Dresden eingerichtet, um effizientere Herstellungsprozesse für Leichtbauwerkstoffe zu entwickeln und zur Serienreife zu bringen.

So viele spannende Entwicklungen und Innovationen hat Sachsen zu bieten. Wohin die Reise führt? In eine leichtere und nachhaltigere Zukunft.

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