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Das mitdenkende Haus

Das mitdenkende Haus
Das mitdenkende Haus
Foto: sdecoret/Shutterstock

Smart-Home-Lösungen sind längst mehr als eine Spielerei für Technikfreaks.

Sie bieten zusätzliche Sicherheit und Komfort für Urlaub und im Familienalltag.

Fast jeder möchte wissen, was gerade in den eigenen vier Wänden passiert, besonders wenn man sich auf Reisen befindet.

Da beruhigt es, wenn der Blick in das eigene Haus über das Smartphone zeigt, ob alle Fenster und Türen geschlossen sind, elektrische Verbraucher ausgeschaltet und die Anwesenheitssimulation aktiviert ist. Smart Home bietet sowohl aus der Ferne als auch in den eigenen Wänden Sicherheit, Komfort und abseits von Entertainment und technischer Spielerei einen hohen Nutzen für den familiären Alltag.

Gerade in der Urlaubszeit sorgt ein smartes Haus für Sicherheit und den Schutz von Eigentum für alle denkbaren Gefahrenszenarien. Fakt ist: Ein intelligentes Haus ist sicherer. Fakt ist auch: Steuerbare Haussysteme und Haushaltsgeräte gibt es viele, doch erst die Vernetzung macht aus praktischen Insellösungen ein intelligentes Smart Home.

Eines der wichtigsten Themen ist der Einbruchsschutz. „Smarte“ Haustechnik hilft hier, die von der Polizei empfohlene Zustandsüberwachung des Wohnraumes und die Anwesenheitssimulation komfortabel und individuell zu realisieren. Türen und Fenster, die mit Kontakten versehen sind, lassen sich gut in ein Schutzszenario integrieren. Mittels dieser Sensorik lässt sich feststellen, ob beim Verlassen des Wohnraumes wirklich alles verschlossen ist und auch bleibt.

Intelligente Bewegungssensoren entdecken ungebetene Gäste und schlagen Alarm. Hier lassen sich auch Lichtszenarien so einbinden, dass zum Beispiel hellstes Licht für Aufmerksamkeit sorgt und Einbrecher möglicherweise in die Flucht geschlagen werden. Auch smarte Türklingeln sind hilfreich, denn sie übertragen ein direktes Videosignal oder Sprachmeldungen an den Bewohner. Die Verwendung von aufzeichnenden Smart Home-IP-Kameras kann Täter identifizieren und Beweismittel sichern.

Auch ein smartes Türschloss oder ein elektronischer Schlüssel erhöhen die Sicherheit. Zutrittsrechte und auch Zeiten können so individuell, beispielsweise für den Nachbarn, der während der Urlaubszeit die Blumen pflegt, vergeben werden. Da sich ein solches Schloss  jederzeit von überall entsperren lässt, entfallen auch die Kosten für einen Schlüsseldienst, wenn der Jüngste mal wieder den Schlüssel verloren hat.

Individuelle Einstellungen von Rollläden, Beleuchtung und anderen Geräten simulieren Anwesenheit. Dabei ist bei den meisten Lösungen frei wählbar zu welchen Zeiten und in welchen Intervallen welcher Verbraucher automatisch eine Benutzung vorgibt.

Smart-Home-Lösungen schützen auch bei Gefahren wie Brand, Wasserschäden oder austretendem Gas. Bricht zum Beispiel eine Wasserleitung, kommt es auf jede Minute an, um den Schaden an Einrichtung und Haussubstanz zu begrenzen.

Smarte Sensoren in Bad, Waschkeller oder Küche erkennen die Havarie und sorgen für die Unterbrechung der Wasserzufuhr. Unabhängig installierte Melder schlagen jedoch meist nur akustischen Alarm, der ungehört recht nutzlos ist. Sind die Sensoren vernetzt, ist es möglich, einen Alarm auch extern zu aktivieren und Meldungen direkt per SMS oder Internet an das Smartphone der Bewohner oder an Dritte wie Nachbarschaft, Polizei und Feuerwehr zu senden.

Auch für den Alltag bietet ein Smart Home Familien mit Kindern oder betreuungsbedürftigen Senioren erhöhte Sicherheit. Bewegungsmelder übernehmen die Aufgaben eines Babyphons, integrierte Kameras wachen per Bild und Ton und zeigen an, ob und wann der Nachwuchs das Haus verlässt.

Sensoren messen Bewegungsabläufe und abweichende Verhaltensweisen wie einen Sturz oder das Fehlen von sonst üblichen Bewegungsabläufen. Diese Information können dann an die nächsten Angehörigen oder eine Pflegekraft gemeldet werden, analog der Abläufe die heute bereits für den medizinischen Hausnotruf bekannt sind.

Natürlich kann ein Smart-Home- System auch das gesamte Haus, das heißt alle in eine smarte Lösung integriebaren Geräte und Systeme, steuern. Von der Heizung, der Kühlung, dem Licht über Rolladen bis hin zu energetischer Optimierung und Multimedia. Der Kreativität sind beim Smart Home wohl kaum Grenzen gesetzt.

Die dafür passenden Einzelprodukte bis hin zu Gesamtsystemen gibt es bereits von zahlreichen Herstellern, alle mit verschiedenen Vor- und Nachteilen, aber passend für unterschiedliche Budgets.

Dank nachrüstbarer Lösungen ist smarte Technologie auch nicht dem Neubau vorbehalten. Neben nichtinvasiv installierbaren kabelgebundenen Gesamtsystemen, die inzwischen preisgünstig für eine komplette smarte Basisinfrastruktur und Vollfunktion sorgen, stehen heute auch sichere, nachrüstbare und funktional flexibel wählbare Funklösungen oder Powerline zur Verfügung. Bei Letzterem werden die Daten über die normale Stromleitung übertragen.

Problematisch ist immer noch, dass sich Geräte unterschiedlicher Hersteller untereinander nicht unbedingt verstehen. Das liegt an den vielen am Markt gängigen Technologien und Sprachen bei der Übertragung der Daten. Mehr und mehr entstehen hier aber Lösungen, die über zentrale Steuereinheiten mehrere Sprachen verstehen und so für ein gutes Zusammenspiel sorgen.

Lassen sich kleinere Lösungen von den Bewohnern leicht selbst installieren, sollte bei Smart-Home-Systemen unbedingt ein Smart-Home-Berater, Systemintegrator oder das Fachhandwerk einbezogen werden.

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