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Big Business dank Big Data 2.0

Big Business dank Big Data 2.0
Big Business dank Big Data 2.0
Eine wichtige IoT-Botschaft für Bewohner des obersten Stocks: Briefkasten wurde geöffnet! Foto: Travelerpix/Shutterstock

Die Digitalisierung verändert gerade alle Bereiche – die Art, wie wir leben und wie wir arbeiten. Den „Kraftstoff“ für diese revolutionären Prozesse liefern bekanntlich die Daten, deren Volumen global exponentiell wächst.

Besonders aus der Unternehmenswelt ist Big Data – die große Datenmenge – kaum noch wegzudenken. Jeder Sensor und jede Maschine kann inzwischen in regelmäßigen Abständen Status und Zustand senden, den eine Instanz verwaltet.

Auf diese Weise entstehen die großen Mengen an Daten, die sich idealerweise erst sinnvoll interpretieren und dann wirtschaftlich clever verarbeiten lassen. Nicht umsonst wird Big Data 2.0 mit Öl verglichen, das es zu bergen gilt, weil in den internen wie externen Datenmengen viel geschäftliches Potential steckt.

Neue digitale Geschäftsmodelle

Entsprechend viele Unternehmen setzen daher auf neue Geschäftsmodelle, um dieses digitale „Öl“ gewinnbringend zu fördern. Die Strategien sind dabei unterschiedlich: Beim Leveragemodell lassen sich Dienstleistungen dank neuer Daten optimieren.

Bei Data-as-a-Service verhelfen zum Beispiel Nutzungsdaten zu zielgenauer Werbung. Bei Data-infused-Products werden bereits bestehende Produkte, wie zum Beispiel Stromzähler, durch mehr Daten-Intelligenz aufgewertet. Es gibt Datenmarktplätze für den Verkauf und die Nutzung von Streams. Beim disruptiven Modell werden sogar ganze Branchen umgekrempelt, wie zum Beispiel der Musikvertrieb, der inzwischen nahezu digital abläuft und keine lokalen Geschäfte mehr benötigt. Ebenfalls rein digital: Die NetBet Online Spielautomaten.*

Mehr Support und Sicherheit

Hightech-Unternehmen des Silikon Valley wie Google, Apple, Amazon oder Facebook zeigen schon lange, wie sie die Kaufentscheidung am POS radikal verändern: Zum Einsatz kommen moderne Analyse-Tools, die Angebote noch genauer auf Bedürfnisse der Kunden abstimmen – und das sogar in Echtzeit! Und ein großer Bereich ist außerdem das Thema Überwachung beziehungsweise Sicherheit.

Auch hier gibt es bereits zahlreiche Beispiele, wie Unternehmen Big Data erfolgreich nutzen: Maschinenhersteller bieten IoT-Cloud-Plattformen als digitale Services an, in den sich alle gerade gekauften Produkte des Unternehmen dank Sensoren mit dem Internet sowie miteinander verbinden lassen. Fahrzeuge eines OEMs können dank Analytics-Technologie in Bezug auf Produktentwicklung, Reparatur und Wartung perfektioniert werden.

Support ist so proaktiv möglich, Ausfallzeiten reduzieren sich, Teile werden rechtzeitig ausgetauscht, bevor ein großer Schaden entsteht. Wenn komplexe Produkte ihre Zustandsdaten per Internet an den Hersteller weitergeben, ist der Servicetechniker schneller unterwegs und punktet mit mehr Funktionsgarantie im Markt.

Vernetzte Geräte

Dank innovativer Technologien ist es heute sogar möglich, Sensoren, Geräte, Maschinen oder ganze Anlagen mit dem Internet der Dinge einzubinden, die bisher nicht vernetzt waren. Zum Einsatz kommen dafür kleine Big Data 2.0 Module, die einen sehr geringen Energiebedarf haben und mit denen zum Beispiele Geräte eines Unternehmens in einem eigenständigen Funknetz weltweit verbunden werden können.

Das technische Prinzip: Die Geräte senden in festgelegten Intervallen kleine Datenmengen beziehungsweise Nachrichten an eine Basisstation, die diese dann in eine Datenbank des jeweiligen Empfängers weitergibt. Bis zu einer Millionen Objekte und noch mehr lassen sich so verwalten.

Clevere Überwachung

Flugzeugbauer tracken damit zum Beispiel bereits erfolgreich Ersatzteile über verschiedene Standorte und Landesgrenzen hinweg. Aber nicht nur in der Logistik, auch als Diebstahlsicherung sind die Module einsetzbar: Durch die Ortung und Bewegungsmessung kann eine wirksame Alarmfunktion in jede diebstahlgefährdete Komponente integriert und gemeldet werden.

Mögliche weitere Einsätze: Patientenüberwachung, Check von Kühlketten mit Temperatursensoren oder Nährstoffwerten in Böden, Überprüfung des Füllstands von Wassertanks oder Glascontainern, Überwachung von Parkplatz-Belegung oder Kontrolle von Brandmeldern. Da man mit den Modulen auch GPS-Daten aufzeichnen und übermitteln kann, sind Abrechnungsmodelle für Geräte und Fahrzeuge nicht nur nach Betriebsstunden, sondern auch nach bearbeiteter Fläche, zum Beispiel in der Landwirtschaft, möglich.

Leasing-Gesellschaften können so ganz neue und effizientere Angebote entwickeln. Die Geschäftsmodelle der neuen Technologien rund um Big Data 2.0 sind also zahlreich – das digitale Öl muss jetzt nur gehoben werden.

*Glücksspiel kann süchtig machen – Spielen ja, aber immer verantwortungsbewusst!

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