Home » Technik und Wirtschaft » Bauwirtschaft » BIM, Drohnen, 3-D-Drucker
Bauwirtschaft

BIM, Drohnen, 3-D-Drucker

Foto: PopTika via Shutterstock.com

Auf ihrem Weg in eine digitale Zukunft hat die Bauwirtschaft auch das Thema Nachhaltigkeit fest im Blick.

Reinhard Quast

Präsident Zentralverband Deutsches Baugewerbe

Der Megatrend des 21. Jahrhunderts, die Digitalisierung, erfasst als umfassender Transformationsprozess alle Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche. Auch die Baubranche steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Der technologische Fortschritt eröffnet eine Vielzahl von Chancen, die sich für den Alltag auf der Baustelle wie auch für die Steuerung des Unternehmens ergeben. Die Digitalisierung der Bauwirtschaft wird zu einem erheblichen Produktivitäts- zuwachs führen. Das gilt nicht nur für die Digitalisierung von Prozessen im Bauunternehmen, sondern auch für grundlegende Veränderungen auf der Baustelle. Beispiele dafür sind selbstfahrende Baumaschinen, die immer mehr Realität werden. Drohnen helfen bei der Vermessung, Häuser ent- stehen aus dem 3-D-Drucker. Roboter können inzwischen selbstständig große Volumina von Material bearbeiten, etwa bei Abbrucharbeiten. Bauhelme geben Informationen über die Sonneneinstrahlung weiter. Sensoren im Beton melden, wann dieser ausgehärtet ist. Und die Entwicklung der künstlichen Intelligenz macht eine Vielzahl von Prozessen schneller und genauer und unterstützt so zum Beispiel die Mengenermittlung. All dieses hilft, dem Facharbeitermangel entgegenzuwirken. Ein weiterer Trend im Baubereich ist die wachsende Nutzung von BIM (Building Information Modeling) – auch im Hinblick auf Nachhaltigkeitskriterien. Schon in der Planungsphase wird maßgeblich über die Nachhaltigkeit eines Bauwerks entschieden. Eine umweltschonende Baustelleneinrichtung, der effiziente Einsatz von Ressourcen (Energie und Baumaterialien), eine optimierte Transportlogistik und aufeinander abgestimmte gewerkespezifische Arbeiten für einen reibungslosen Bauablauf tragen zu mehr Nachhaltigkeit im Bauprozess bei. Mit dem komplexen BIM-Ansatz werden so beispielsweise alle für den Lebenszyklus eines Bauwerks relevanten Informationen und Daten zur Simulation der Nachhaltigkeitskriterien optimiert. Ein Optimierungsgewinn ergibt sich auch aus der Vorfertigung von Bauteilen im Werk. Dieses elementierte Bauen verkürzt die Bauzeit, sichert eine hohe bautechnische Qualität und fördert die ressourceneffiziente Verwendung von Baustoffen. Daher sind alle Betriebe gut beraten, trotz voller Auftragsbücher rechtzeitig die Weichen in Richtung digitaler Zukunft zu stellen. Damit auf der Baustelle die Mitarbeitenden auf alle Daten zugreifen können, brauchen wir jedoch einen flächendeckenden Ausbau des Breitbandnetzes. Dies ist eine von vielen Herausforderungen für die Bundesregierung.

Nächster Artikel