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Home » Future of Defence » Spitzentechnologie aus Griechenland für Deutschland
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Interview mit Philippe Mennicken, Stellvertretender Geschäftsführer und Leiter Geschäftsentwicklung, THEON International über europäische Inhouse-Innovationen als Schlüssel für Europas Autonomie und Resilienz in der Verteidigung.

Philippe Mennicken

Stellvertretender Geschäftsführer und Leiter Geschäftsentwicklung, THEON International

Augmented Reality (AR), Mikro-Displays und drahtlose Vernetzung ermöglichen ein Situationsbewusstsein, das weit über das hinausgeht, was klassische Systeme leisten können.

Herr Philippe Mennicken, THEON hat seine Wurzeln in Griechenland; heute investieren Sie massiv in Deutschland. Warum?

Deutschland ist für uns weit mehr als ein Absatzmarkt. Langfristig wollen wir sowohl Forschung als auch Fertigung und Wartung vor Ort in Deutschland haben, um die Streitkräfte bei ihrem Vorhaben der Vollausstattung konsequent zu unterstützen.

Im Dezember 2024 haben Sie die Einlösung der dritten Option des OCCAR-Vertrags bekannt gegeben und liefern Tausende Nachtsichtsysteme an Deutschland und Belgien. Welche Bedeutung hat das für THEON?

Dieser Vertrag zeigt, dass wir zuverlässig liefern können und das in einer Phase, in der Geschwindigkeit und Ausrüstungssicherheit entscheidend sind. Für die Bundeswehr bedeutet das: Sie erhält Nachtsichtbrillen vom Typ MIKRON, die den Soldaten und Soldatinnen im Einsatz Durchblick bei Nacht verschaffen.

Sie haben in kurzer Zeit mehrere deutsche Unternehmen akquiriert oder Beteiligungen erworben. Was steckt dahinter?

Durch die Mehrheitsbeteiligung bei Harder Digital im Jahr 2024 können wir selbst Bildverstärkerröhren produzieren – eine Schlüsselkomponente für Nachtsichtgeräte. Mit Andres Industries in Berlin treiben wir technologische Kooperationen voran. Und mit der Akquisition von Kappa Optronics im August 2025 haben wir unsere Kompetenz bei elektrooptischen Plattformlösungen massiv erweitert.

Jede dieser Investitionen dient dem Aufbau eines starken deutschen Technologie- und Produktionsnetzwerks, das Europa unabhängiger macht.

Was bedeutet europäische Autonomie für Deutschland und die Bundeswehr?

Für uns heißt das: Wer in Berlin Beschaffungen plant, muss sich darauf verlassen können, dass die Lieferung zuverlässig erfolgt – unabhängig von globalen Ereignissen und unsicheren Lieferketten. Bei THEON schaffen wir das, indem wir gezielt auf Schlüsseltechnologien aus Europa setzen. So verringern wir die Abhängigkeit von außereuropäischen Unwägbarkeiten und erhöhen die Versorgungssicherheit.

Deutschland steht derzeit vor einer sicherheitspolitischen Zeitenwende. Welche Rolle sehen Sie dabei für THEON?

Zeitenwende heißt: Es geht nicht mehr um einzelne Projekte, sondern ums Große Ganze, um Vollausstattung, Aufwuchs und Durchhaltefähigkeit.

Genau hier können wir helfen – mit ausgereiften Produkten, sicheren Lieferketten und europäischen Partnerschaften. Nicht irgendwann, sondern jetzt. Konkret teilen wir Technologie aus Griechenland mit Deutschland, schaffen Arbeitsplätze, bauen und warten unsere Geräte vor Ort.

Diese zusätzlichen Strukturen bieten langfristig Stabilität und Versorgungssicherheit. Darüber hinaus liefern wir neue Technologien und machen sie bundeswehrtauglich. In dieser Phase des Umbruchs sind wir ein erprobter Partner.

Neben klassischer Nachtsichttechnologie sprechen Sie auch von digitalen Systemen und Augmented Reality (AR), die sie entwickeln und produzieren. Welche Rolle spielen diese Zukunftsfelder für die Bundeswehr?

Die Bundeswehr hat großen Materialbedarf identifiziert, um die Vollausstattung bis 2029 zu erreichen. Hier steht THEON bereit. Gleichzeitig müssen neue Technologien für die Zukunft konzipiert werden.

Mit unserer THEON Next Initiative entwickeln wir jetzt schon elektro-optische Systeme der nächsten Generation: Augmented Reality (AR), Mikrodisplays und drahtlose Vernetzung ermöglichen ein Situationsbewusstsein, das weit über das hinausgeht, was klassische Systeme leisten können.

Wir wollen diese Technologien gemeinsam mit deutschen Industrie-Partnern weiterentwickeln und in der Zukunft in den Truppenalltag integrieren.

Wenn Sie in fünf Jahren auf Ihre Investitionen in Deutschland blicken – was soll erreicht sein?

Deutschland soll THEONs zweites operatives Heimatland werden, mit eigener Entwicklung, Fertigung und starker lokaler Wertschöpfung. Mit unserer Präsenz in Berlin und den Partnerschaften mit deutschen Unternehmen, haben wir die ersten Schritte bereits gemacht. Das stärkt Deutschlands und Europas Resilienz, weil wir auf heimische Technologien setzen und in Zeiten wachsender Unberechenbarkeit unabhängig sind.

Über THEON

Die THEON GROUP, 1997 in Griechenland gegründet, gilt als Weltmarktführer für Nachtsicht- und Wärmebildsysteme. Mehr als 220.000 Systeme sind heute bei Streitkräften in mehr als 70 Ländern im Einsatz, darunter 26 NATO-Staaten. Seit 2024 an der Euronext Amsterdam notiert, baut das Unternehmen seine Präsenz in Deutschland aus. Im Gespräch erklärt Philippe Mennicken, Stellvertretender Geschäftsführer und Leiter Geschäftsentwicklung, THEON International, wie THEON die Bundeswehr bei der Vollausstattung unterstützt, warum Deutschland industrielles Kernland wird und welche Rolle europäische Autonomie in Zeiten geopolitischer Unsicherheit spielt.

Weitere Informationen finden Sie unter:
theon.com

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