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Zuhause sicher sein!

Die Einbruchsraten sind im letzten Jahr um fast zehn Prozent gestiegen. Sind wir zu unachtsam, wenn es um die Sicherheit unseres Zuhauses geht?

Tatsächlich sind viele Menschen in Deutschland nachlässig, wenn es um den Schutz vor Einbrüchen geht. Sie sollten sich jedoch bewusst sein, dass die Mehrzahl aller Einbrüche nicht von „Profis“ verübt wird, sondern von Gelegenheitstätern. Leicht erreichbare und schlecht gesicherte Eingangstüren, Fenster, Kellerlichtschächte und so weiter sind für sie günstige Gelegenheiten und kein großes Problem.

Einbrecher wollen nicht entdeckt werden.

Türen und Fenster werden oft schon in Sekundenschnelle überwunden. Aber auch offene und gekippte Fenster, die Eingangstür, die nur ins Schloss gezogen ist, oder der sorglose Umgang mit Schlüsseln erleichtern Einbrüche. Dabei können viele Einbrüche durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden.

Dass Präventionsmaßnahmen wirken, belegt trotz der gestiegenen Fallzahlen der hohe Versuchsanteil beim Wohnungseinbruch. So blieben im Jahr 2015 42,7 Prozent der Einbruchsdelikte im Versuchsstadium stecken.

Wie kann ich mein Zuhause und mein Hab und Gut am besten schützen?

Zunächst geht es um das richtige sicherheitsbewusste Verhalten. Hier lauten die Tipps der Polizei:

  • Wenn Sie Ihr Haus verlassen – auch nur für kurze Zeit –, schließen Sie unbedingt Ihre Haustür ab!
  • Verschließen Sie immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren. Denken Sie daran: Gekippte Fenster sind offene Fenster!
  • Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen. Einbrecher finden jedes Versteck!
  • Wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren, wechseln Sie den Schließzylinder aus!
  • Achten Sie auf Fremde in Ihrer Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück!
  • Informieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei!
  • Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit!

Zusätzlich empfehlen wir eine mechanische Sicherung aller Fenster und Türen, damit ungebetene Gäste erst gar nicht hineinkommen. Hierzu lassen Sie sich am besten bei einer (Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstelle kostenlos beraten.

Achten Sie auf Fremde im Haus, auf dem Nachbargrundstück oder im Wohngebiet.

Ergänzende Sicherheit bietet zum Beispiel eine Einbruch- und Überfallmeldeanlage. Einen optimalen Schutz erhalten Sie also durch ein aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken von mechanischer und elektronischer Sicherungstechnik, sicherheitsbewusstem Verhalten sowie einer aufmerksamen Nachbarschaft.

Welche Rolle spielt in Zeiten von Smart Home ein aufmerksamer Nachbar oder ein (Wach-)Hund?

Die polizeiliche Erfahrung zeigt, dass Nachbarn helfen können, Einbrüche zu verhindern, ganz einfach schon durch eine höhere Aufmerksamkeit. Eine gute Nachbarschaftshilfe kann ganz einfach funktionieren: Tauschen Sie beispielsweise untereinander Rufnummern und telefonische Erreichbarkeit aus und bei Abwesenheit eventuell auch genaue Anschriften.

Bitten Sie den Nachbarn, den Briefkasten zu leeren, wenn Sie im Urlaub sind. Achten Sie auf Fremde im Haus, auf dem Nachbargrundstück oder im Wohngebiet. Sich lediglich auf die vermeintlich abschreckende Wirkung eines Wachhundes zu verlassen, greift zu kurz und ist aus Sicht der Polizei nur eine trügerische Sicherheit. Bedenken Sie, dass Sie bei artgerechter Tierhaltung mit Ihrem Hund mehrmals am Tag spazieren sind und ihn auch zum Beispiel mit in den Urlaub nehmen.

So wie der kurze Gang zum Bäcker bereits ungebetenen Gästen eine günstige Gelegenheit bieten kann, reicht auch schon ein Spaziergang mit dem Hund, um bei der Rückkehr eine böse Überraschung zu erleben.

Für viele ein Horrorszenario: Was ist zu tun, wenn man sich selbst in der Wohnung befindet, während eingebrochen wird?

In diesem Fall sind umsichtiges Verhalten und Vorsicht gefragt. Einbrecher wollen nicht entdeckt werden. Vermeiden Sie daher nach Möglichkeit jede Konfrontation und stellen Sie sich dem Einbrecher keinesfalls in den Weg.

Oft fallen Einbrecherbanden auch über ganze Wohnviertel her und räumen dabei schnell Häuser und Wohnungen aus.

Spielen Sie nicht den Helden, denn das könnte schlimm für Sie ausgehen. Falls die Möglichkeit besteht, verständigen Sie stattdessen sofort die Polizei über den Notruf 110 und geben Sie ihr eine möglichst gute Beschreibung des Täters und seines eventuell eingesetzten Fluchtfahrzeugs.

Wird in der Stadt häufiger eingebrochen als auf dem Land? Woran liegt das?

In Gemeinden mit über 100.000 Einwohnern wohnen 30,8 Prozent der Bevölkerung, dort werden aber 50 Prozent aller Wohnungseinbrüche und 56,4 Prozent der Tageswohnungseinbrüche begangen. Tageswohnungseinbrüche ereignen sich mehrheitlich in Großstädten.

Bei zwei von fünf Befragten löste der Wohnungseinbruch starke Angstgefühle aus.

Die zunehmende Individualisierung der Bewohner und die Anonymität einer Großstadt begünstigen diese Art der Kriminalität. Oft fallen Einbrecherbanden auch über ganze Wohnviertel her und räumen dabei schnell Häuser und Wohnungen aus.

Welche persönliche Empfehlung haben Sie für unsere Leser?

Auch wenn Sie meinen, dass bei Ihnen nichts zu holen ist: Was jedem durch einen Einbruch abhandenkommen kann, ist das Sicherheitsgefühl. Folgen für die Opfer sind dann nicht nur der materielle Schaden, sondern häufig auch dauerhafte psychische Belastungen. Denn die Täter dringen in die Privatsphäre ein, wühlen in den persönlichsten Sachen und stehlen auch Gegenstände, an denen Lebenserinnerungen hängen.

Am 30. Oktober 2016 ist der bundesweite „Tag des Einbruchschutzes“.

Laut ersten Ergebnissen einer Opferbefragung, die das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) im Jahr 2013 begonnen hat, fühlten sich drei Viertel der Befragten (75,3 Prozent) aufgrund der Tat in ihrer gewohnten Umgebung unsicher. Bei zwei von fünf Befragten löste der Wohnungseinbruch starke Angstgefühle aus, jeder vierte ist wegen des Einbruchs umgezogen oder hätte dies gern getan. Lassen Sie es hierzu gar nicht erst kommen! Beherzigen Sie die Tipps.

Ihrer Polizei und informieren Sie sich auf unserer Internetseite www.k-einbruch.de. Hier erhalten Sie kostenlose und produktneutrale Informationen. Und nicht vergessen: Am 30. Oktober 2016 ist der bundesweite „Tag des Einbruchschutzes“, an dem Sie sich umfassend zum Thema informieren können.

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